Was ist ein Mikroprojekt?
Mikroprojekte sind eine Weiterentwicklung des Robotikum-Konzepts mit dem Ziel der curricularen Verankerung des Projekts. Während die klassischen Robotika separat vom Schulalltag und dem Unterricht stattfinden, sollen Mikroprojekte unmittelbar in diese integriert werden. Jedes Mikroprojekt wird für eine bestimmte Schulform, Jahrgangsstufe und einen bestimmten Themenbereich entwickelt. Die Inhalte sowie geförderten Kompetenzen basieren dabei auf dem Hessischen Kerncurriculum. Somit können Lehrkräfte die Mikroprojekte nahtlos in den Unterrichtsalltag einbinden.
Die Mikroprojekte sind so gestaltet, dass Lehrkräfte keine spezifische Ausbildung benötigen. Durch die umfangreichen Begleitmaterialien sowie die korrespondierenden YouTube Tutorials, soll die Implementierung auch für die meist viel beschäftigten Lehrkräfte ermöglicht werden. Ein Mikroprojekt besteht aus einem Choregraphe-Programm, was auf einem NAO-Roboter abgespielt wird, sowie verschiedenen Arbeitsblättern und Erklärungen für SuS sowie für Lehrkräfte.
Schülerinnen und Schüler (SuS) werden durch die Mikroprojekte spielerisch und praktisch an die Arbeit mit Robotern herangeführt. Das Interesse am Programmieren wird geweckt und dabei das logische und algorithmische Denken gefördert. Die SuS arbeiten in Kleingruppen zusammen, wodurch sie Teamfähigkeit und weitere soziale Kompetenzen erlernen.
Was sind die unterschiedlichen Stufen von Mikroprojekten?
Die Mikroprojekte werden in drei verschiedenen Stufen angeboten. Die Stufen unterscheiden sich in ihrer Komplexität, dem Zeitaufwand sowie den geförderten Kompetenzen. Lehrpersonen können sich so ein Projekt aussuchen welches sich bestmöglich mit dem Unterricht, der zu Verfügung stehenden Zeit sowie den Vorerfahrungen und Kompetenzen der SuS vereinen lässt.
Stufe 1
Bei Stufe eins wird das Programm als fertiges Tool für den Unterricht genutzt. Die Schülerinnen und Schüler (SuS) selbst sind gar nicht oder nur wenig an der Programmierung beteiligt.
Stufe 2
Bei der zweiten Stufe programmieren die SuS selbst Teile des Programms, das aber immer noch als Tool in einem bestimmten Fach eingesetzt wird. Anders als bei Stufe eins beinhaltet ein Mikroprojekt auf Stufe zwei zusätzlich eine kleinere Programmieraufgabe. So müssen SuS zum Beispiel selbst ein vorhandenes Quiz um Aufgaben ergänzen. Bei der Programmierung arbeiten die SuS mit Hilfestellungen wie Arbeitsblättern, Anleitungen und Beispielprogrammen.
Stufe 3
Auf der dritten Stufe sollen SuS selbst ein komplexes Programm konzipieren und umsetzen. Dafür werden der fachliche Inhalt und die Idee für eine Anwendung im Unterricht mit Unterstützung der Lehrkräfte vorbereitet und geplant. Anschließend wird das Programm im Rahmen eines 3-tägigen Robotikums mit Hilfe der Robotikumsleitenden von den SuS programmiert.
Was sind die Ziele und Vorteile von Mikroprojekten?
Neben dem Abbau von Technikängsten, bieten Mikroprojekte einen spannenden Einstieg in die Themenbereiche Programmieren, Robotik und Digitalisierung. Es soll ein Bewusstsein für die Rolle der Digitalisierung und die damit einhergehenden Möglichkeiten aber auch Einschränkungen geschaffen werden. Durch Mikroprojekte kann eine Interdisziplinarität im Schulalltag erreicht und das Interesse der SuS an MINT-Fächern geweckt werden. Mikroprojekte orientieren sich stark am Problembasierten Lernen (PBL) und verfolgen einen Learning-by-Doing Ansatz. Dabei werden durch eine praxisorientierte Arbeitsweise Kompetenzen wie das logische und algorithmische Denken, Problemlösekompetenz und das Verständnis der Programmierlogik gefördert. In der Gruppenarbeit werden zudem soziale Kompetenzen, wie Teamwork, kooperatives und kollaboratives Arbeiten, geübt. Darüber hinaus stellen die Mikroprojekte für die SuS eine Möglichkeit dar, ihre Computerkenntnisse zu verbessern.
Auch für die Lehrkräfte sind Mikroprojekte sehr wertvoll, da sie den Lehrkräften den Zugang zur Digitalisierung erleichtern und helfen können, den Unterricht um eine interessante, innovative Komponente zu erweitern. Durch die Ausrichtung auf spezifische Schulzweige, Jahrgangstufen und Themenbereiche lassen sich die Mikroprojekte leicht in den regulären Unterricht einfügen. Dies soll den Lehrpersonen den Zugang zu der Arbeit mit Robotern erleichtern. Die Begleitmaterialien der Mikroprojekte wie die Arbeitsblätter und Musterlösungen sollen die Implementierung im Unterricht auch bei einem stressigen Berufsalltag der Lehrperson möglich machen.
Bestandteile eines Mikroprojekts
o Komplexe Dialoge werden wo nötig mit Kommentaren zum Verständnis versehen